Cosia Immerscheen steht an der Bratpfanne und denkt laut vor sich hin:
„Wenn wir die Fähigkeit verlieren sollten, die Schönheit in den ganz selbstverständlichen, kleinen Dingen des Alltags zu sehen, dann begreifen wir vom Leben immer nur das, was uns der Schein vor dem Vorhang zeigt und nie das dahinter. So sieht und begreift sich das Spiegelei in seiner ganz normalen wunderbaren Schönheit, Reinheit, Klarheit, Intensität, Substanz und Unverwechselbarkeit.
Das Leben zu sein und in sich zu bergen in jedem Augenblick, seine Stärke zu fühlen und darum zu wissen – und doch unterlegen und machtlos den Kräften gegenüber, die es erschaffen haben. Diese Fragen und Widersprüche auszuhalten, das könnte ein Ziel sein.
Klarheit zu gewinnen, das könnte ein Ziel sein. Unverwechselbar dem Anderen gegenübertreten und begegnen, das könnte ein Ziel sein. Sich nicht zu verlieren in der Hitze der Bratpfanne des Lebens, das könnte ein Ziel sein.
Im Spiel die Verantwortung und Selbstachtung nicht zu verlieren, das könnte ein Ziel sein. Anzukommen in Inhalt und Form bei sich selbst und damit bei allen anderen auch, das könnte ein Ziel sein.
Die Begrenzung durch andere auszuhalten und trotzdem zu lieben, das könnte ein Ziel sein. Das Sein zu entfalten und zu entwickeln in der Hitze des Vergehens, das könnte ein Ziel sein. ..“
„Was redest Du da?“, unterbricht mich das Spiegelei, „was redest Du für kluge Sachen, die ich nicht verstehe. Komm, lass uns einfach nur schöne Bilder machen…“ Gut, dann soll es so sein.