„Heute hatte ich tollen Besuch in der Pfanne!“, sagte das Ei.
„Tollen Besuch? Toll! Wer war es denn?“, fragte ich.
„Es war der Zahn der Zeit!“
„Der Zahn der Zeit?“ Ich war mehr als sehr überrascht.
„Ich hatte ihn auch noch nie gesehen. Es kam überraschend“, antwortete das Ei und schaute mich auf eine seltsame Weise fragend an.
„Du schaust so komisch“, war meine Antwort auf diese seltsamen Blicke.
„Ich will Dich nicht ängstigen, ich liebe Dich!“ Diese besorgte Antwort des Eies war in der Tat sehr ungewöhnlich.
„Ich Dich auch. Du kannst mir ruhig alles sagen. So schnell bin ich nicht zu ängstigen“, war meine Antwort. Nun war ich wirklich neugierig geworden.
„Dann muss ich Dir sagen, dass der Zahn der Zeit an der Welt nagt, genauer gesagt an allem bis hinaus zum Ende der Erde…er ist kräftig dabei…“
„Du meinst, er frisst alles auf?“
Das Ei nickte heftig: „Ja, er frisst alles auf!“
„So etwas Ähnliches habe ich immer wieder gelesen. Unsere Wissenschaftler nennen es nur anders. Sie haben andere Namen dafür. Sie sprechen zum Beispiel vom Untergang der Welt. Vom Zahn der Zeit habe ich in diesem Zusammenhang noch nie gehört oder ihn gesehen.“
„Sie waren alle noch nie in der Bratpfanne, deshalb“, erwiderte das Ei und fuhr fort: „ Er ist nicht zu bremsen, weißt Du. Wenn er einmal angefangen hat zu nagen, dann gibt es kein Halten mehr…“
„Er hat Dir davon erzählt“, hatte ich angefangen zu sagen, da hatte das Ei mich auch schon unterbrochen.
„Ja, er hat, er hat!“ Dann schwieg das Ei.
„Warum redest Du nicht weiter?“
Das Ei schien nach den richtigen Worten zu suchen, etwas sehr Seltenes.
„In siebeneinhalb Milliarden Jahren ist hier alles vorbei. Dann gibt es für ihn hier keine Arbeit und kein Fressen mehr und er muss sich eine neue Welt suchen…“
Jetzt musste ich lachen. „Soso, dann ist der Zahn der Zeit also satt. In siebeneinhalb Milliarden Jahren ist alles vorbei? Das ist nicht meine Sorge. Erzähle also weiter!“
„Na ja“, fügte das Ei hinzu und war offensichtlich überrascht, dass mich diese Information nicht traurig gemacht, sondern zum Lachen gebracht hatte, „für Euch Menschen ist es schon früher vorbei. In eineinhalb Milliarden Jahren werdet Ihr ausgestorben sein! Das ist doch schrecklich!“
„Es freut mich, dass Du das schrecklich findest!“, konnte ich darauf nur erwidern.
„Es freut Dich, dass ich das schrecklich finde? Mehr nicht? Du weinst nicht. Du schreist nicht. Du klagst nicht. Nichts?“
Jetzt fand ich das Ei so nett und lieb, dass ich es am liebsten in den Arm genommen hätte. Aber wie macht man das mit einem Spiegelei?
„Du hast doch so gute Beziehungen zum Zahn der Zeit. Er wird Dir sicherlich sagen können, wann er mich aufgefressen hat. Das scheint mir für mich wichtiger zu sein…“, antwortete ich.
„Jetzt bist Du doch traurig geworden“, meinte das Ei sorgenvoll.
„Ein wenig schon, aber nur ein wenig, wie es halt so geht“, versuchte ich zu beschwichtigen. „Du redest von Ewigkeiten im Maßstab meines Lebens: eineinhalb Milliarden Jahre! Wenn wir Menschen alt werden, dann werden wir einhundert Jahre alt! Eben mal einhundert Jahre – und dann ist alles vorbei. Dann hat Dein Zahn der Zeit uns aufgefressen! Wenn sowieso alles sicher vorbei sein wird, warum sollte ich mir Sorgen um überhaupt irgendetwas machen…“
„Alle fressen sich immer auf. Alle fressen sich immer gegenseitig auf“, philosophierte das Ei.
„Ja, hier fressen sich immer alle auf, bis zum letzten Tag – und Dein Zahn der Zeit ist schuld daran!“ Ich konnte es mir nicht verkneifen, das Ei noch ein wenig zu foppen. Eigentlich wollte ich es nur foppen und sonst nichts.
„Die Menschen sagen auch, sie fressen sich aus Liebe auf. Das hat nichts mit dem Zahn der Zeit zu tun“, antwortete das Ei sehr ernst.
„So wie ich Dich?“
„Ja, so wie Du mich!“, antwortete das Ei. „Es ist seltsam mit dem Fressen und der Liebe…wenn jemand aus Liebe gefressen wird…vielleicht liebt der Zahn der Zeit die Welt und die Erde und frisst sie deshalb auf…“ Das Ei redete so vor sich hin. „Wenn jemand aus Liebe gefressen wird, ist das Fressen dann anders?“
Ich konnte nicht anders als mitmachen bei diesem Gedankenspiel. „Das ist interessant. Da sich hier alle fressen und alles auf dem Fressen gründet, könnte man daraus schließen, dass die Welt das Fressen liebt und das Fressen die Welt liebt. Fressen und Liebe sind eins. Alles ist Fressen. Alles ist Liebe.“
Das Ei schwieg wieder einmal. Es schwieg eine lange Weile.
Dann sagte es lakonisch: „Es gibt nichts mehr zu sagen. Friss mich auf!“
Da verspeiste ich das Ei mit Liebe.

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