Pegau: Eine sächsische Kleinstadt wird zum Skulpturenpark
6. Pegauer Bildhauer-Pleinair 2012
Es sind nicht nur die großen Zentren, in denen Wichtiges entschieden wird und geschieht. Wer die Regionen mit ihren vielfältigen Möglichkeiten des Lebens in all seinen Facetten nicht schätzt und wahrnimmt, hat wahrscheinlich das Leben nicht wahrgenommen. Schließlich ist alles Leben regional, auch alle Kunst. Angesiedelt zu sein an einem Ort, in Verbindung gebracht zu werden mit einem vertrauten Umfeld und dort wahrgenommen zu werden, ernst genommen werden und akzeptiert – welcher Künstler wünscht sich das nicht. Hier kommt die kleine sächsische Stadt Pegau ins Spiel, denn dort wird seit sechs Jahren regionale sächsische Kulturgeschichte geschrieben: das Pegauer Pleinair.
Vierzehn Tage lang arbeiten drei Bildhauer, immer Ende Mai bis Anfang Juni, unter den Augen und regelmäßiger Anteilnahme der Bevölkerung und vieler auswärtiger Gäste im Klostergarten an drei Skulpturen. Gegründet haben diesen workshop Rainer und Bärbel Pleß, Pegauer Künstler und Galeristen der Galerie „das blaue haus“. Rainer Pleß ist selbst Bildhauer und viele seiner Skulpturen schmücken die Stadt, gehören zum Stadtbild in Pegau – genauso wie die Skulpturen der immer wieder wechselnden anderen Teilnehmer des Pleinairs. Alle Skulpturen nämlich werden dauerhaft im Stadtgebiet aufgestellt.
Rainer Pleß: „ Die Künstler bekommen für diese Zeit ein Honorar, das Material wird gestellt und es bestehen keine Vorgaben außer eine Skulptur zu schaffen für den öffentlichen Raum. Der Künstler kann frei arbeiten, ohne Themenvorgabe, ohne Wettbewerbszwang, ohne ständig im Hinterkopf den Gedanken zu haben: “Kann ich das auch verkaufen?“ Die geschaffenen Skulpturen gehen in das Eigentum der Stadt Pegau über.
Anders als bei ähnlichen Veranstaltungen wird jedem Künstler garantiert, dass seine Skulptur dauerhaft im Stadtgebiet aufgestellt wird. Während des Schaffensprozesses treten die Bildhauer in regen Kontakt mit den Bürgern, die auf diese Weise am Entstehungsprozess „ihrer“ Skulpturen teilhaben. Die Einwohner schlagen die Standorte für die Skulpturen vor. Diese Vorschläge werden von einem Gremium, Bürgermeister, Kulturbeauftragter der Stadt, Baudezernent und von mir bestätigt.
Durch den entstehenden Dialog der Künstler mit ihren „Verbrauchern“ entsteht ein gegenseitiges Verstehen, welches dazu führt, dass die Bürger stolz auf „ihre“ Skulpturen sind, nicht Ungewolltes vor die Nase gesetzt bekommen und Verständnis für Kunst entwickeln.“
Wenn Rainer Pleß über seine und die Arbeit seiner Frau hier vor Ort berichtet, dann spürt man ihm seine Begeisterung ab. Kunst, das ist ihr Leben seit Jahrzehnten. Sich einbringen, abmühen und engagieren, das ist ihre gemeinsame Freude in dieser Region. Pleß: „Durch die regelmäßig und zu gleichen Zeiten stattfindenden Veranstaltungen sind diese bereits weit über Pegau hinaus bekannt. Die Zeitung berichtet regelmäßig, Besucher kommen von nah und fern und selbst die Grund- und Mittelschule unserer Stadt bezieht das Pleinair in ihren Kunstunterricht ein.
Dadurch, dass immer nur drei Bildhauer arbeiten, bleibt die Veranstaltung, die ausschließlich durch Sponsorengelder finanziert wird, bezahlbar, und die Stadt wird nicht innerhalb kurzer Zeit mit Kunst im öffentlichen Raum überfordert. So ist unsere Stadt bereits ein Skulpturenpark in urbanen Raum, der sich in stetiger Entwicklung befindet. Pegau wird damit eine deutschlandweit einmalige Kommune.“
In diesem Jahr waren zum ersten Mal nur Pegauer Künstler beim Pleinair dabei: Jiang Bian-Harbort, eine in China geborene, in Dresden studierte, in Pegau verheiratete Bildhauerin. Markus Petersen, in Kiel geboren, in Dresden studiert, in Pegau wohnend und Rainer Pleß selbst, Wahlpegauer, der als Organisator gemeinsam mit seiner Frau, der Galeristin Bärbel Pleß, jedes Jahr teilnimmt.
Und woher kamen die Steine und der Baumstamm dafür und vor allem: Wer brachte die Kolosse in den Klostergarten von Pegau? Pleß: „Eine ortsansässige Spedition hat ihren 8-Tonner gesponsert und die Sandsteine aus dem Steinbruch Cotta bei Dresden geholt. Aus demselben Steinbruch stammen die Steine für die Frauenkirche. Der Baumstamm ist eine Ulme und wurde in Pegau gefällt. Ihre Wurzeln hoben den Boden einer Garage hoch, da passte es gerade wunderbar für uns.“
Auch zu den Titeln der entstandenen drei Skulpturen gibt es Pegauer Geschichten zu erzählen. Rainer Pleß nennt seine Doppelskulptur „Ein Zusammenhang“ und schmunzelt dabei, den Betrachtern damit ein Rätsel aufzugeben. Jiang Bian-Harbort wollte mit ihrem Löwen „Der Wächterlöwe“ ein Tiersymbol schaffen, das eine Verbindung zwischen chinesischer und deutscher Kultur darstellt – man denke an die Löwenskulpturen vor chinesischen Restaurants und: Pegaus Wappentier ist der Löwe! Markus Petersen war unschlüssig, wie er seine Skulptur nennen sollte. Aber das Problem wurde beim Besuch im Klostergarten im Rahmen des Kunstunterrichtes von einem Schüler der vierten Klasse der Grundschule Pegau gelöst. Er schlug vor, den bearbeiteten Baumstamm „Der Koloss von Pegau“ zu nennen. So ist es geschehen.
Auch in diesem Jahr wurden die Kunstwerke am Ende des Pleinairs feierlich der Stadt übergeben. Bürgermeister Peter Bringer lässt es sich nicht nehmen, bei solchen Feierlichkeiten dabei zu sein, wie er auch immer bei den Vernissagen in der Galerie „das blaue haus“ erscheint und so das Interesse der Stadt an Kunst vor Ort demonstriert.
Zweimal im Jahr finden übrigens in Pegau, durchgeführt durch die Galerie „das blaue haus“, Skulpturenrundgänge statt. Sie werden von den Gästen der Stadt immer zahlreicher angenommen.
Pegau ist nicht nur geografisch in der Nähe Leipzigs angesiedelt. Der Ort hat ein Rathaus, das nach den Plänen des Leipziger Rathauses gebaut worden ist. Aber das ist eine andere Geschichte und auch, dass Napoleon hier übernachtet hat und darüber Geschichten erzählt werden.
Im kommenden Jahr, wenn sich das Datum der Völkerschlacht bei Leipzig zum 200. Male jähren wird, wird auch die Weltgeschichte wieder einmal von diesem Ort und anderen Orten im Sächsischen Notiz nehmen. Die Skulpturen des Pegauer Pleinairs, sie werden die Geschichte dieser kleinen Stadt in Sachsen begleiten, das ist sicher. Sind doch Skulpturen aus Stein und Holz immer menschengemachte Modelle gelebter Erdgeschichte. Keiner kann ihnen diesen Hauch von Ewigkeit absprechen.





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