Alles fing mit dem Eiknall an – und entwickelte sich kontinuierlichh weiter…und weiter…und weiter…und weiter…und weiter…
Nachdem die Wissenschaft sich schon einmal geirrt hat, indem sie durch Albert Einstein die Formel E=mc² eingeführt hat – und es heißt doch in Wirklichkeit Ei=mc², ist nun – im Sommer 2012 - ein neuer falscher Begriff in der Welt: das Higgs-Boson.
An dieser Stelle verweise ich gerne auf ein Interview mit dem bekannten Astrophysiker Harald Lesch und erkläre in diesem Zusammenhang wieder: Die Wissenschaft irrt. Es heißt nicht Higgs-Boson, es heißt Heggs-Boson.
Aber das Ei und ich sind das gewöhnt. Wir leben parallel, da ist die Sicht manchmal eine andere.
Hier das Interview mit Harald Lesch und: Viel Freude beim Nichtverstehen!
oder
hier unten einkopiert:
Süddeutsche.de vom 6. Juli 2012
Harald Lesch über Higgs-Boson “Das versteht kein Mensch”
Ein Gerücht, ein prominenter Partygast oder ein Zoowärter? Viele Bilder wurden schon bemüht, um das Higgs-Teilchen zu erklären. Verstanden haben wir es immer noch nicht – und den Physiker Harald Lesch um einen letzten Erklärungsversuch gebeten. Ein Gespräch über Honig, Schaumkronen und Elefanten in der Küche.
Es soll der Durchbruch sein, die Erklärung dafür, was die Welt im Innersten zusammenhält: Das Higgs-Boson, dessen Existenz die Teilchenphysiker am Schweizer Cern nun erstmals nachgewiesen haben. Seit zwei Tagen regiert das sogenannte Gottesteilchen die Schlagzeilen, in den sozialen Netzwerken hat es gar ein neues Witze-Genre erschaffen. Physiker überbieten sich in bildreichen Erklärungen des Phänomens. Aber was es damit wirklich auf sich hat, ist noch immer nicht ganz klar geworden. Ein letzter Versuch, das Teilchen zu verstehen: Ein Gespräch mit dem Physiker und TV-Moderator Harald Lesch.
Süddeutsche.de: Herr Lesch, wir haben schon viele Erklärungen gehört: das Higgs-Teilchen sei ein Promi auf einer Cocktailparty, unsichtbares Gelee oder ein Gerücht in einem Gesprächskreis. Es ist der Zoowärter im Tierpark der Elementarteilchen. Aber verstanden haben wir das immer noch nicht.
Harald Lesch: Das versteht auch kein Mensch. Das ist unglaublich kompliziert. Sprechen Sie Afghanisch?
Süddeutsche.de: Nein. Warum?
Lesch: Wenn Sie eine Sprache richtig lernen wollen, dauert das Jahre. Und auch ein richtig guter Übersetzer könnte Ihnen die Gedankenwelt eines Afghanen nicht eins zu eins erklären. In der Sprache von uns Physikern, der Mathematik, gibt es für vieles gar keine Übersetzung. Würde man versuchen, das Higgs-Theorem, das 1964 auf eine DIN-A4-Seite passte, in Worte zu fassen, das würde eine ganze Bibliothek voll von Lexikonbänden mit Goldschnitt füllen.
SZ: Aber Sie sind doch Übersetzer. Ist das Higgs-Teilchen nun eher ein Promi oder Gelee?
Lesch: Eher Honig. Stellen Sie sich vor, eine Kugel, so groß wie ein Apfel, fliegt durch die Luft. Dabei ist sie ziemlich schnell. Taucht sie in den Honig ein, wird sie viel langsamer. Der Honig ist das Higgs-Feld, das manchen Partikeln ganz kurz – eine Milliardstelsekunde, wenn man großzügig sein will – nach dem Urknall ihre Masse gegeben hat. Die Masse, die diese im Ruhezustand auf die Waage bringen.
SZ: Wir bestehen ja auch aus Partikeln. Ist also der Honig schuld an dem, was meine Waage zu Hause im Bad anzeigt?
Lesch: Nein. Wir bestehen zum allergrößten Teil aus der Bindungsenergie von Kohlenstoffen und die wiederum bestehen aus Teilchen, die vor Abermillionen Jahren mal durch den Honig geflogen sind.
SZ: Bis auf die Spuren von uraltem, getrockneten Honig würden wir also auch ohne das Higgs-Teilchen existieren?
Lesch: Ja. Bei den sogenannten Gottesteilchen geht es ja nicht um unseren Alltag. Das alles ist ein Prozess vor dem Gerichtshof der Naturwissenschaften. Da wurde jahrzehntelang ein Indizienprozess geführt – Beweise gibt es nicht – und jetzt ist das Urteil gefällt: Die Aussage, die Peter Higgs getroffen hat, ist eingetreten. Es gibt da dieses energetische Feld, das den Partikeln ihre Masse verleiht.
SZ: Und die Leute vom Cern sind die Staatsanwälte?
Lesch: Und der Richter ist das Experiment. Das funktioniert etwa so: Stellen Sie sich ein spiegelglattes Meer vor. Dann fängt am einen Ende der Wind an zu blasen, die ersten Wellen entstehen, das Wasser interagiert mit sich selbst und irgendwann bilden sich Schaumkronen. Der See ist das Higgs-Feld und die Schaumkronen, beziehungsweise der Moment, in dem sie schon wieder zerfallen, sind die sogenannten Gottesteilchen, die Higgs-Bosone, die die Leute im Cern durch unglaublich heftiges Pusten sichtbar gemacht haben. Genau den Moment mit der Schaumkrone zu erwischen, ist sehr schwierig und benötigt zahllose Versuche.
SZ: Und die Schaumkrone beweist: Higgs hatte recht und so war das damals, nach dem Urknall?
Lesch: Mit sehr, sehr großer Wahrscheinlichkeit, ja. Aber beweisen lässt sich das nicht. Dabei war schließlich niemand. Haben Sie das jetzt eigentlich verstanden mit dem Gottesteilchen?
SZ: Na ja, eher nicht. Ist das schlimm?
Lesch: Überhaupt nicht. Diese Sache ist für 99,9 Prozent aller Menschen nicht mehr nachvollziehbar. Wir sollten uns sowieso nicht mit den Silberfischchen in unserer Küche beschäftigen, sondern mit den Elefanten, die da rumstehen.
SZ: Elefanten?
Lesch: Es gibt so viele andere Dinge, die viele Menschen auch nicht verstehen, die aber wirklich wichtig sind. Den Klimawandel zum Beispiel. Dafür sollten wir uns interessieren – und darüber sprechen, warum sich die Mehrheit dafür nicht zu interessieren scheint. Das Higgs bleibt am äußersten Rand der Wirklichkeit. Beschäftigen wir uns lieber mit realen Dingen.